Chemische Materialbeständigkeiten

Das Bild zeigt braune Glasflaschen die mit unterschiedlichen chemischen Sustanzen gefüllt sind. Die Flaschen sind mit verschiedenen Gefahrensymbolen gekennzeichnet.

Beschreibung chemischer Materialbeständigkeiten

Die chemische Materialbeständigkeit beschreibt, wie gut ein Werkstoff gegen verschiedene Chemikalien resistent ist, ohne sich dabei zu verformen oder zu zersetzen. Sie ist entscheidend für die Auswahl des richtigen Werkstoffs für Anwendungen, bei denen eine Beständigkeit gegen bestimmte Chemikalien wie Säuren, Laugen, Lösungsmittel oder Öle erforderlich ist. Im Gegensatz zur Korrosion findet dabei kein Materialabrieb statt. *

Unterteilung chemischer Materialbeständigkeiten

Eine Unterteilung der chemischen Materialbeständigkeiten erfolgt durch die Bezeichnungen „chemisch beständig“, „bedingt beständig“ und „chemisch unbeständig“.

Chemisch beständig: Der Kunststoff behält trotz längerem Kontakt mit der zu prüfenden chemischen Substanz seine charakteristischen mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften, ohne Veränderungen zu erfahren. In der Praxis tritt dies nie so eindeutig auf. Daher gilt ein Material auch dann als chemisch beständig, wenn es eine sehr langsame Veränderung durchläuft.

Bedingt chemisch beständig: Der Kunststoff behält seine charakteristischen Eigenschaften für einen begrenzten Zeitraum. Dies ist jedoch für die Anwendung akzeptabel oder liegt innerhalb der bestehenden Einsatzbedingungen.

Chemisch unbeständig: Der Kunststoff verliert seine charakteristischen Eigenschaften innerhalb sehr kurzer Zeit oder schneller als für die Anwendung erforderlich.

Wenn ein Kunststoff mit Chemikalien in Kontakt kommt, gegen die er unbeständig ist, quillt oder weicht das Material auf. Die Moleküle der Chemikalie diffundieren in den Kunststoff und lösen die schwachen Bindungen zwischen den Polymerketten auf.

In einigen Fällen führt dies zur Bildung von Mikrorissen im Material. Diese vergrößern sich bei höherer mechanischer Beanspruchung und führen schließlich zu makroskopischen Rissen. Dieses Phänomen wird als Spannungsrissbildung bezeichnet. Da die Diffusion temperaturabhängig ist, nimmt die chemische Beständigkeit von Kunststoffen mit steigender Temperatur ab. *

Tabellen zu chemischen Materialbeständigkeit

In Absprache mit unseren Rohstofflieferanten haben wir die folgenden Tabellen zur chemischen Materialbeständigkeit von Kunststoffen und Kunststofftypen zusammengestellt. Die Angaben basieren auf Tests, die in einer Laborumgebung durchgeführt wurden. Wir bitten Sie daher, diese Werte nur als Anhaltspunkte zu verwenden und im Zweifelsfall immer eigene Tests durchzuführen.

Wir schließen jegliche Gewährleistung und Haftung aus.